Tierische Fette und Herzerkrankungen-

Neue Erkenntnisse in der medizinischen Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine“ vorgestellt

Die bisherigen Empfehlungen für eine Herz-Kreislauf-optimierte Ernährung beinhalteten neben einer gesamten Verringerung der Fettaufnahme auch einen Vorschlag dazu, welche Fette bevorzugt aufgenommen werden sollten. Der Verzehr gesättigter Fette aus Fleisch- und Milchprodukten sollte im Verhältnis zu der Aufnahme von ungesättigten Fetten aus Pflanzenölen und Fischen gering ausfallen. Vergangene Woche legten Rajiv Chowdhury der Universität Cambridge und seine Kollegen eine Auswertung von 76 internationalen Studien mit insgesamt über 600 000 Teilnehmern vor, die diesen Rat ins Wanken bringen könnten. Die Analyse der unterschiedlichen Studien ergab, dass die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fettsäuren und den Vor- und Nachteilen auf das Herz-Kreislauf-System neu überdacht werden müssen: Ungesättigte Fettsäuren schützen nicht zwangsläufig vor einem Herzinfarkt, gesättigte Fettsäuren schaden nicht unbedingt dem Herzen. Eine gesättigte Fettsäure in Milch und Milchprodukten kann in Maßen genossen sogar Herz und Gefäße schützen. Weiterhin außer Frage steht die gesundheitsschädliche Wirkung von Trans-Fettsäuren, die bei der industriellen Fetthärtung entstehen. Da die Resultate der Studien auf Selbstauskünfte der Teilnehmer oder auf Bluttests beruhen, müssen noch weitere Untersuchungen (auch zum Zusammenspiel einzelner Lebensmittel) folgen, um eine sichere Aussage treffen zu können.