Internationaler Tag der Milch 2017: Kunst auf dem Bauernhof

Milchgraffiti in Münstermaifeld-Lasserg von Ernährungsministerin Höfken eingeweiht

Ernährungsministerin Ulrike Höfken weihte zum Internationalen Tag der Milch am 01. Juni 2017 ein großes Milchgraffiti in Münstermaifeld-Lasserg ein. Bei sonnig-warmen Temperaturen trafen sich dazu etwa 30 Offizielle der rheinland-pfälzischen Milchwirtschaft sowie aus den Gemeinden vor dem Kunstwerk, das auf dem Güllesilo der Familie Rueben, aufgebracht war. Zusätzlich kamen 90 Kinder der Freiherr-vom-Stein Grundschule aus Koblenz, die beim Malwettbewerb Kinder malen für Kinder ihre schönste rheinland-pfälzische Milchkuh auf’s Papier brachten. Diese bunten, tanzenden Kühe erinnerten sehr an Graffiti, deshalb hatten die Grundschüler die Möglichkeit an diesem Tag echte Kühe zu sehen – für viele Kinder zum ersten Mal. „Ich habe noch nie eine Kuh gesehen. Ich finde sie sind witzig, wie sie immer probiert haben mich abzulecken und wie sie sich bewegen.“, so eine Schülerin, die keine Berührungsängste vor den Tieren hatte. Über gute Ernährung wussten die Kinder schon mehr als über die Milchproduktion: „Jeden Tag Milch trinken und Obst essen.“, so ein Schüler auf die Frage der Ministerin, wie man denn gesund bleibt. Die Antwort freute Ulrike Höfken sehr, denn das Schulobstprogramm soll in diesem Jahr mit dem Schulmilchprogramm zusammengeführt werden. Sie hofft, dass dann ganz viele Kinder in Rheinland-Pfalz von den guten Produkten profitieren.

Doch auch ernste Themen wurden besprochen. Michael Horper, Milag-Vorsitzender und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V., bei der Begrüßung der Ehrengäste: „Wir haben zwei schlechte Jahre hinter uns. Nun hat sich die Lage etwas beruhigt, aber das muss auch ein langfristiger Trend bleiben. Noch arbeiten etwa 2.000 Milchbauern in Rheinland-Pfalz und über 2.000 Mitarbeiter bei unseren rheinland-pfälzischen Molkereien Arla und Hochwald. Das soll auch in Zukunft so bleiben!“
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand jedoch das Güllesilo mit den drei Kunstwerken der Familie Rueben. „Hier kommen viele Wanderer vorbei, die die Burgen der Umgebung besichtigen möchten. Nun haben sie auf dem Weg noch ein weiteres Highlight.“, so Frank Rueben stolz über das Kunstwerk. Heike Brücher sprach für die 252 Bürger von Lasserg: „Ich rede hier von unserem Güllesilo, denn wir betrachten es als ein Teil von Lasserg. Schließlich leben hier auch mehr Kühe als Menschen. Man kann sagen, dass auf jeden Bewohner zwei Kühe kommen.“

Die drei arbeitenden Künstler waren:

  • Bustart aus Basel: Sein Teil des Kunstwerkes in Münstermaifeld behandelt das Thema Milchwerbung im Stil der ‘70er und ‘80er Jahre. Als kleine Besonderheit baute er den Namen „Rueben“ mit in das Kunstwerk ein. Beim sprayen unterlief ihm ein Fehler – er schrieb erst „Rüben“. Das Entsetzen der Familie war groß – bis der Künstler kurzerhand eine andere Spraydose in die Hand nahm und den Namen berichtigte.
  • Hombre aus Mannheim/Nürnberg: Bei Familie Rueben diente ihm eine der zufriedenen Milchkühe auf einer Wiese als Vorbild seiner sitzenden, lachenden Kuh mit einer Pusteblume in der Klaue. Bei der Arbeit an dem 30 m (im Durchmesser) großen Silo bewies er, dass man auch als Graffitikünstler spontan ist: Ihm fiel auf, dass rechts und links von seiner Kuh noch Platz war – kurzerhand sprayte er noch Gänse, Hühner und Bienen dazu.
  • Carl Kenz aus Kaiserslautern: Auf dem Güllesilo kreierte er ein gesellschaftskritisches Kunstwerk, das die harte Arbeit der Landwirte darstellt. Stellvertretend dafür steht eine Milchflasche, die durch die Last, die auf ihr ruht, zu zerbrechen droht. Hier bestehen die meisten Möglichkeiten der Interpretation durch den Betrachter. Michael Horper dazu: „Mir gefällt am Besten die Darstellung des Drucks, den der Handel auf die Milchbauern ausübt in Form einer goldenen Münze, die unerreichbar für den Landwirt vor dessen Nase schwebt.“

                   

Familie Rueben in Lasserg bewarb sich 2016 bei der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz e.V. um ein Kunstwerk auf dem Silo und wurde unter zahlreichen Bewerbern ausgewählt. Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten unter Ministerin Ulrike Höfken co-finanzierte das Projekt „Kunst trifft Milch“ im Jahr 2017.

 

Über den Tag der Milch:
Der Internationale Tag der Milch wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) ins Leben gerufen.  Seitdem feiern Menschen in über 30 Ländern weltweit das wertvolle Lebensmittel und Kulturgut Milch. 2017 jährt sich der Tag der Milch zum 60. Mal. In Deutschland finden unterschiedliche Veranstaltungen in den einzelnen Bundesländern statt. In Rheinland-Pfalz richtet die Milag traditionell den Tag der Milch in verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Mottos aus.