Mehr Milch an rheinland-pfälzischen Schulen als bisher angenommen!

In Kooperation mit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Rheinland-Pfalz startete die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz e.V. (kurz: Milag) eine Umfrage zum tatsächlichen Milchverbrauch an unseren Schulen.

Bei einem guten Rücklauf von 26% der versendeten Fragebögen lassen sich folgende Rückschlüsse ziehen:

Rund 40% der Schulen bieten Milch und Milchprodukte in den unterschiedlichsten Varianten an. Dabei nutzen nur 50% die EU-Schulmilchförderung- die restlichen 50% beziehen ihre Milchprodukte über den Einzelhandel.

Zeitloser Spitzenreiter ist und bleibt der Kakao, gefolgt von Milchmixgetränken und purer Milch; aber auch Buttermilch und Molkegetränke halten Einzug in rheinland-pfälzische Schulen. Insbesondere der gesundheitliche Nutzen bewegte 87% der Schulen dazu Milch anzubieten. Milch ist wertvoller Calciumlieferant und stärkt dadurch Knochen und Zähne.  Außerdem enthält sie wichtiges Eiweiß und lebensnotwendige Vitamine. Sportliche Leistungsfähigkeit, Stärkung der Abwehr und äußerliche Attribute, wie z.B. kräftige Haare und glatte Haut, werden durch die guten Inhaltsstoffe gefördert.

Bei 24% war eine Schüleranfrage für den Milchverkauf ausschlaggebend- interessanterweise gaben dagegen 30% der Schulen an, dass ein Desinteresse der Schüler die größte Hemmschwelle darstelle, Milch anzubieten. Hier spielt wahrscheinlich auch das Alter der Schüler eine Rolle.

Weitere Überraschungen blieben bei den Hemmschwellen jedoch aus: Bürokratischer und organisatorischer Aufwand (z.B. fehlende Organisationsperson, Lagerung, Kühlung, Abfallentsorgung) belegen die Spitzenplätze. Besonders in Grundschulen ist die Versorgung der Kinder mit gesunden Lebensmitteln durch die Eltern gewährleistet.
45% der Schulen, die keine Milch anbieten, bekunden ein prinzipielles Interesse, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass mehr rheinland-pfälzische Schulen Milch und Milchprodukte anbieten, als die offiziellen Statistiken uns glauben lassen. Laut Landesregierung nahmen 2008 13% der Schulen und Kindertagesstätten am EU-Schulmilchprogramm teil. Damit befindet sich Rheinland-Pfalz am unteren Ende der Bundesstatistik. Anhand unserer Umfrage kann man erkennen, dass in weitaus mehr Schulen Milch getrunken wird, als bisher angenommen wurde.

Das Ziel muss es nun sein, Hemmschwellen abzubauen und die Informationsstruktur zu verbessern, um auch diejenigen Schulen zu erreichen, die noch keine Milch anbieten. Kleinere Schulen, insbesondere Grundschulen in einer ländlichen Gegend, haben keine Möglichkeiten mehr Pausenverpflegung auszugeben. Hier muss die Versorgung weiterhin durch die Eltern erfolgen.