Über Kühe, Landwirte und ganz große Talente – 2 Schulen freuen sich über ein Gewinner-Milchfrühstück

Anfang Juli löste die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (Milag) ihr Versprechen an zwei Schulen ein: Joani (Schüler der Janusz-Korczak-Förderschule in Sinzig) sowie Klara und Jannis (Freunde aus der Primarstufe der Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige in Neuwied) gehören zu den Gewinnern des Malwettbewerbs „Kinder malen für Kinder“ unter dem Motto „Meine schönste Milchkuh“ – und haben damit ein Milchfrühstück für ihre Schule gewonnen!

Die Milag schrieb den Malwettbewerb zum achten Mal Ende 2020 aus. Bis Frühjahr 2021 hatten die Schüler*innen der 3. und 4. Klassen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland dann Zeit, ihre Bilder einzureichen. Trotz Fernunterricht während der Corona-Zeit gingen über 500 Kunstwerke in der Geschäftsstelle der Milag in Bad Kreuznach ein.

Darunter war auch das Bild von Joani (4. Klasse, Janusz-Korczak-Förderschule in Sinzig). Er malte eine schwarz-weiße Kuh, die neben einem Landwirt steht. Das brachte der Schule den Sieg: „Ich war ganz baff, als der Brief ankam, dass ich gewonnen habe. Damit hatte ich gar nicht gerechnet!“ Kunstlehrerin Sabine Comes hatte davor schon die Begabung des Schülers erkannt und freut sich nun, dass auch andere derselben Meinung sind. „Im Vorfeld habe ich den Kindern Fotos von Kühen gezeigt, wir haben die Proportionen besprochen und dass es schön wäre, wenn sich noch etwas anderes außer der Kuh auf dem Bild befinden würde. Joani hat sich dazu entschieden, einen Landwirt neben die schwarz-weiße Kuh zu malen.“, so Comes. Joani selbst hat die Kuhfotos seiner Lehrerin gar nicht als Inspiration gebraucht: „Bei meinen Cousins gibt es Kühe. Dort habe ich auch schon gemolken.“
Die Siegerehrung nahmen Schulleiter Andreas Schmitt und Milag-Vorsitzender Michael Horper vor. „Wir freuen uns, dass gerade eines der Bilder, das wir eingeschickt haben, ausgewählt wurde! Es erhält nun einen Ehrenplatz bei uns im Flur.“, so Schmitt. „Schön auch, dass das Wetter heute mitspielt und wir alle draußen zusammen kommen können. So endet dieses herausfordernde Schuljahr positiv.“ Auch Michael Horper zeigte sich begeistert, nachdem er bei seiner Ansprache auch noch Fragen der Kinder beantwortete: „Ich wollte mich eigentlich kurz halten, aber jetzt ist es doch fast eine Unterrichtsstunde über Milch und Landwirtschaft geworden.“ Horper selbst ist Landwirt aus der Eifel und freute sich deshalb umso mehr über das Siegerbild auf dem man erkennt, dass neben der Kuh auch der Landwirt wichtig für die Milcherzeugung ist.

 

In Neuwied an der Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige erteilte Kunstlehrerin Christa Kiessewetter gerade Zeichenunterricht zum Thema Tiere, als 2.Förderschulkonrektorin und Abteilungsleiterin der Primarstufe Anna Töpperwein die Ausschreibung zum Malwettbewerb an die Klassen weitergab. Fortan übten die Schüler*innen (damals noch im Fernunterricht) das Zeichnen von Kühen in Schritten: Erst der Kopf, dann der Rumpf, dann die Beine. Viele kannten Kühe gar nicht in live. Da ein Bauernhofbesuch sehr zum Bedauern der Kunstlehrerin nicht möglich war, griff sie auf den YouTube-Kanal der Milag zurück und zeigte mit kleinen Filmen wie Kühe aussehen und gemolken werden. „Als die Schulen wieder geöffnet wurden, bin ich extra am Wochenende gekommen, um alle Materialien bereit zu stellen. Ich wusste, dass nur wenig Zeit bis zum Einsendeschluss ist! Beim Malen und Zeichnen selbst habe ich mich nicht mehr eingemischt. Die Kinder durften sich voll und ganz frei entfalten!“, so Kiessewetter. Der Einsatz hat sich gelohnt: Klara und Jannis (Freunde aus der 4c) wählten eine Leinwand und Tintenfarbe, um ihre Idee zu verwirklichen. Heraus kam eine bunte realistische Landschaft, die viel kreative und fantastische Elemente enthält. Klara war es besonders wichtig, dass die Kühe bunt sind und dass auch das Futter zu sehen ist. Jannis legte Wert darauf, dass ein Bauernkind melkt und ein Landwirt sich um Tiere kümmert.

Milag-Vorsitzender Michael Horper war begeistert von so viel Talent: „Ihr habt die Landwirtschaft ganz neu interpretiert – so ein Bild würde ich mir sehr gerne zuhause aufhängen! Da geht mir als Landwirt das Herz auf!“ Auch Milchkönigin Vivian freute sich, dass ihr erster Termin in Präsenz nach der Corona-Zeit so einen schönen Anlass hat: „Ich mag besonders die bunten Kühe. Gerade in unserer heutigen Zeit zeigen die bunten Farben, dass jeder so sein darf, wie er möchte. Das gilt auch für die Landwirtschaft! Klasse, dass ihr nicht nur Kühe, sondern auch Schafe und Schweine gemalt habt.“

Das Frühstück spendierte Jörg Müller, Inhaber verschiedener Rewe-Märkte, der als Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels auch Milag-Vorstandsmitglied ist. Er freute sich sehr für die Schule und gab zu, dass er bei der Wahl der Bilder bis zum Ende mitgefiebert hat: „Ich hatte gehofft, dass meine Vorstandskollegen es genauso sehen wie ich und bei der geheimen Abstimmung auch Neuwied ihre Stimme geben!“ Auch beim Frühstück, das in nachhaltigen Bienenwachsbeuteln in Wiesenoptik verteilt wurde, zeigte er Einsatz: „Meine Frau, mein Sohn und ich haben die Brote heute früh noch fertig gemacht.“ 

 

Weitere Gewinnerschulen sind die Pestalozzischule in Landau (Gewinneinlösung nach den Sommerferien) und die Maximilian-Kolbe-Schule in Neunkirchen. Letztere ist die erste Schule aus dem Saarland, die einen Sieg beim Malwettbewerb verbuchen kann. 2020 war es Schulen aus dem Saarland zum ersten Mal möglich, an dem Malwettbewerb teilzunehmen. Die Schüler*innen und Lehrkräfte der Schule freuen sich auf das Milchfrühstück noch vor den Sommerferien.

 

Die Milag überlegt, den Malwettbewerb auch in diesem Jahr wieder auszuschreiben. „Milch ist ein hochwertiges Lebensmittel, aber viele wissen gar nicht mehr wie eine Kuh aussieht oder wo die Milch herkommt. Mit dem Malwettbewerb möchten wir darauf aufmerksam machen.“, so Horper.