„Essen ist die Sprache der Emotionen“

Milchbotschafterinnen zum Thema Interkulturalität geschult

Die Milag lud am letzten Augusttag ihre Schulmilchbotschafterinnen zu einer Fortbildung über interkulturelle Ernährung mit Ursula Becky (interkulturelle Trainerin) nach Bad Kreuznach ein. Erstmals konnten wir eine Teilnehmerin aus dem Saarland begrüßen, die bei der Umsetzung des dortigen Schulmilchprojektes im Einsatz ist.

Jeder Mensch besitzt seine eigene Kultur, die durch Herkunft, Familie, Charakter und vieles mehr geprägt ist. Deshalb können Erkenntnisse, die aus dem Workshop gezogen werden, leicht ins Leben übertragen werden, selbst wenn man selten mit Menschen aus einem anderen Herkunftsland zusammentrifft. Natürlich erschwert die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Ethnien das Zusammenleben: „Multikulti macht Spaß und ist einfach – Interkulturalität jedoch ist anstrengend und erfordert dauerhaft Bemühungen. Es lohnt sich aber!“, so Ursula Becky über ihr gewähltes Aufgabengebiet.

In jedem Land gibt es unausgesprochene Regeln und Tabus, an die sich jeder hält ohne sie zu thematisieren – dies ist auch gar nicht nötig, man ist damit aufgewachsen. Menschen, die woanders aufgewachsen sind, haben es dann jedoch schwer durchzublicken und sich „richtig“ zu verhalten. Ursula Becky lud die Gruppe auf interaktive Weise dazu ein, einmal die Blickrichtung zu wechseln. Eine besonders anschauliche Übung dazu ist, wenn man sich bemüht, typisch deutsche Feste (wie Fastnacht oder das Oktoberfest) aus der Perspektive eines Nicht-Deutschen zu betrachten. Bei vielen Aha-Momenten kamen Austausch und Diskussion nicht zu kurz. Das Thema Ernährung eignete sich dabei wunderbar, um den eigenen Horizont zu erweitern. Essen ist die Sprache der Gefühle und ein sensibler Bereich, der in Kulturen tief und fest verwurzelt ist. Gerade in einem fremden Land und bei besonderen Anlässen wird daran festgehalten. Auch jeder von uns isst an Geburtstagen und im Krankheitsfall das, was man zuhause als Kind bekommen hat, und lässt sich da ungern hereinreden. „Gesund“ ist das im Übrigen eher selten – und das über alle Kulturen hinweg.

„Interaktiv, kurzweilig, spannend“ – insbesondere durch die vielen Beispiele – und „interessant mit vielen Möglichkeiten es in die Praxis umzusetzen“ sowie „Nahrung für den Kopf“ - so empfanden die Teilnehmerinnen den Workshop. „Verschiedene Sichtweisen bei Problemen und Verhaltensweisen akzeptieren“ nahm sich jemand vor und schaffte damit die besten Voraussetzungen, um zukünftig einen verbesserten Umgang mit anderen Menschen und den eigenen Ressourcen zu finden. Dem Einsatz an Kitas und Schulen sehen die Milchbotschafterinnen positiv entgegen und sind sich sicher, dass sie einiges aus dem spannenden Fortbildungstag dorthin mitnehmen können.

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