„Jeder Tag ist ein Tag der Milch“

– Landfrauen zu Besuch auf zwei Direktvermarkterbetrieben zum Weltmilchtag

Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (Milag) feierte den diesjährigen Weltmilchtag mit einer Milchwoche rund um das wertvolle Grundnahrungsmittel. Ein Teil davon fand auf den Direktvermarkterbetrieben Engelshof in Hetzerath und Milchhof Soonwald in Seibersbach am vergangenen Dienstag, den 31. Mai 2022, statt. Hier erhielten Landfrauen exklusiv die Möglichkeit, die Milcherzeugung und –Weiterverarbeitung besser kennen zu lernen.

„Ohne Milchbauern geht nichts“, so Michael Horper (Milag-Vorsitzender) zur Begrüßung. Er sieht die Direktvermarktung mit der einhergehenden Regionalität als eine gute Ergänzung zur breiten Produktpalette der Molkereien. „Die Milag hat schon immer gut mit den Landfrauen zusammengearbeitet, um das Lebensmittel Milch in den Fokus zu rücken.“, ergänzte André Nolden (Milag-Geschäftsführer). Dem stimmte auch Gudrun Breuer (Präsidenten des Landfrauenverbandes Rheinland-Nassau) zu: „Heute freue ich mich ganz besonders darüber, dass die Milag es mir ermöglicht die Herkunft meines Lieblingsjoghurts kennen zu lernen.“ Auch Kreisbauernvorsitzende Vera Steinmetz freute sich auf den Tag: „Es ist wichtig, den Menschen zu vermitteln, dass es durchaus Sinn macht, in den Mittelgebirgslagen Grasfresser wie z.B. Milchkühe zu halten.“ Manfred Zelder (Vorsitzender des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar e.V.) betonte die Qualität von Milchprodukten: „Milch ist das am besten untersuchte Lebensmittel. Um es herzustellen, braucht es viel Engagement und einen guten Bezug zum Tier, wie die Landfrauengruppen heute auf dem Engelshof und dem Milchhof Soonwald sehen werden.“

Auf dem Engelshof in Hetzerath führten die Geschwister Mareike und David über den Betrieb. „Für die Kühe und alles rund um den Stall bin ich verantwortlich.“, so die junge Frau, die ihre Festanstellung bei der Landwirtschaftskammer aufgab, um nun gleichberechtigt mit ihrem Bruder David den Betrieb zu führen. „Mir hat die Nähe zu den Kühen gefehlt und auch die Herausforderungen, den Betrieb mit in die Zukunft zu begleiten.“ Bruder David ergänzt: „Wir haben uns viel vorgenommen. Wir denken schon an die kommende Generation und wollen den Stall so umbauen, dass das Tierwohl noch mehr im Fokus steht. Außerdem rüsten wir uns über spezielle Maßnahmen für erhöhte Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes. Die Emissionsmenge kann bei uns noch gesenkt werden, z.B. über eine spezielle Einstreu. Und einen Besucherplatz soll es geben. Momentan ist es nämlich nur möglich unseren Betrieb mit einer angemeldeten Gruppenführung zu besichtigen.“

Auf dem Milchhof Soonwald in Seibersbach begann Christian Bange mit der Besichtigung der Hofmolkerei: „Gerade füllen wir Quark ab. Der wird bei uns noch traditionell im Sack hergestellt und hat dadurch eine etwas andere Zusammensetzung und Konsistenz als der, den man im Supermarkt regulär kaufen kann.“ Beim Rundgang durch den Stall fiel den Teilnehmerinnen auf, dass besonders viele Schwalben ihre Runden drehten. „Wir brauchen sie auch! Bei so einem sonnigen Wetter wie heute könnten wir uns hier im Stall sonst gar nicht retten vor Mücken.“, klärte Christian Bange auf und machte so deutlich, wie stark Landwirtschaft mit Naturschutz zusammenhängen. „Wir haben für die Schwalbennistplätze sogar schon einmal eine Auszeichnung vom Naturschutzbund Nabu bekommen.“ 

Bei beiden Hofmolkereien kann man Trinkmilch, Joghurt und Quark kaufen. Auch wenn die Betriebe sehr unterschiedlich sind, eint sie die Leidenschaft für ihren Beruf und der Mut, neue Wege zu gehen. Das wurde auch von den Landfrauen gewürdigt, die zum Abschluss begeistert Joghurt löffelten und sich austauschten: „Ein interessanter Tag. Toll, dass wir dabei sein durften! Wir haben viel Neues erfahren und werden das Wissen weitertragen.“