Wer holt sich die Krone?

Fünf Kandidatinnen stellen sich der Wahl zur 2. Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar

Vivian Ludwig wurde im November 2019 zur  5. Rheinland-Pfälzischen Milchkönigin gewählt und erhielt im Laufe ihrer von Corona geprägten Amtszeit das Upgrade zur 1. Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar. Nun gibt sie Ende des Jahres ihre Krone weiter: Anfang November wählt die Milchbranche in Rheinland-Pfalz und dem Saarland die 2. Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar. In der Geschäftsstelle der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (Milag) laufen bereits auf Hochtouren die Vorbereitungen zur Juryauswahl, dem Programm der Wahlveranstaltung und der Vorbereitungen der Kandidatinnen auf den großen Tag.

Gleich fünf Frauen wollen sich die Krone der Milchkönigin für die kommenden zwei Jahre sichern und der Milchwirtschaft ein Gesicht geben:

                                                      
Ann-Cathrin Eberle (22) aus Hochstetten-Dhaun (Landkreis Bad Kreuznach) hat ihre Ausbildung zur Landwirtin vor kurzem abgeschlossen und im Oktober das Studium der Agrarwirtschaft an der TH Bingen begonnen. Sie kam durch das Reiten und Urlaube auf dem Bauernhof zur Landwirtschaft. Auf den Betrieben, die sie dadurch kennenlernte, hat Ann-Cathrin früh angefangen Kühe zu füttern und Traktoren zu fahren. Der Weg zur Milch war geebnet: „Durch ein Praktikum in Kanada wurde es mir dann klar: Milchvieh, das ist es!“

Karoline Neufang (28) aus Ottweiler (Landkreis Neunkirchen) ist kurz nach ihrer Ausbildung zur Landwirtin im heimischen Familienbetrieb eingestiegen und dort größtenteils für die Kühe zuständig. Vom Kalb bis zur ausgewachsenen Milchkuh betreut sie die Tiere und hat jede einzelne in ihr Herz geschlossen. Die ganze Familie ist seit Generationen  in der Milchviehhaltung verwurzelt und Karoline geht es nicht anders: „Ich habe immer mit Milchkühen zu tun gehabt und das wird auch in Zukunft so bleiben!“

Klara Scholtes (19) aus Deuselbach (Landkreis Bernkastel-Wittlich) startete im Oktober ihr Landwirtschaftsstudium an der TH Bingen. Auf dem Bio-Milchviehbetrieb ihrer Eltern packt sie seit frühester Kindheit überall an, egal ob auf dem Hof, bei den Kühen oder auf dem Traktor. Das Herzblut-Hobby Milchviehhaltung soll ihr Beruf werden. Schon heute arbeitet sie darauf hin, den Familienbetrieb in der nächsten Generation weiterzuführen und ist sich sicher: „Ein Leben ohne meine Kühe ist für mich unvorstellbar!“

Lena-Marie Welsch (24) aus Blieskastel (Saarpfalz-Kreis) ist seit 2021 Landwirtschaftsmeisterin. Sie arbeitet Vollzeit auf dem Milchviehbetrieb ihres Onkels und hilft auf dem Betrieb ihres Freundes aus. Mit ihm zusammen betreibt sie einen kleinen Selbstbedienungshofladen, in dem auch Milch und Joghurt aus der eigenen Hofmolkerei vertrieben werden. Lena ist sehr heimat- und familienverbunden: „Ich bin am Liebsten zuhause und versorge die Kühe zusammen mit den jüngsten Familienmitgliedern.“

Nadja Weber (26) aus Holzhausen an der Haide (Rhein-Lahn-Kreis) ist ausgebildete Landwirtin und befindet sich mitten in ihrem Studium der Agrarwirtschaft an der TH Bingen. Ihre Faszination für Kühe hat sie schon als Kleinkind auf dem elterlichen Milchviehbetrieb ausgelebt. Für die Zucht von Milchkühen begeistert sie sich, aber auch die Öffentlichkeitsarbeit liegt ihr im Blut. Nadja sieht ihre Zukunft in der Milchbranche: „Schon jetzt während des Studiums arbeite ich am liebsten für und mit Landwirten.“

Eine Jury bestehend aus den Akteuren der Milchwirtschaft, der Verbraucherzentrale, der Politik und der Presse muss sich am 05. November 2022 in Saarlouis für eine von ihnen entscheiden. Dabei ist jetzt schon klar, dass die Entscheidung schwer fallen wird: Alle kennen sich mit der Landwirtschaft und der Milchproduktion aus, mögen Kühe und stehen hinter der Milch.

Milag-Geschäftsführer André Nolden freut sich darüber, dass das Ehrenamt der Milchkönigin auch zukünftig gut besetzt sein wird: „Jede Einzelne unserer Kandidatinnen ist bestens geeignet als Milchkönigin. Es ist traurig, dass wir vier von ihnen wieder gehen lassen müssen, aber schön zu wissen, dass es auf hohem Niveau weitergeht. Ich bin froh, dass ich die Entscheidung nicht treffen muss!“

Die gewählte Milchkönigin nimmt an vielfältigen Veranstaltungen in ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland teil: Tage der offenen Höfe, Bauernmärkte und Messen, Schulveranstaltungen, Neujahrsempfänge und Jubiläen, aber auch Social Media-Auftritte gehören zukünftig mit zu ihrem Alltag. Die noch-amtierende Milchkönigin Vivian schaut mit Wehmut auf ihre Zeit zurück: „Es ging gut los Ende 2019/Anfang 2020. Mit Corona kam dann alles zum Erliegen. Ich bin froh, dass ich nun noch einmal die Möglichkeit hatte, an vielen Veranstaltungen auch in Präsenz teilzunehmen.“ Den Kandidatinnen wünscht sie viel Glück und dass sie die Wahl genießen. „Ich war ganz schön aufgeregt vor drei Jahren, aber hatte auch viel Spaß auf der Bühne!“