„Eine gute, nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft mit Milch“ –

Internationaler Tag der Milch in Blieskastel gefeiert

Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (Milag) lud zum diesjährigen Internationalen Tag der Milch auf den Kirchheimer Hof von Familie Schreiner ein. Eine ausgewählte Gruppe SaarLandFrauen und Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft hatten die Möglichkeit sich direkt vor Ort in den Ställen über moderne Milchviehhaltung zu informieren. Richard Schreiner und sein Sohn Michael führten je eine Gruppe von 20 Personen über den Betrieb und beantworteten Fragen rund um Futtermittel, Kreislaufwirtschaft, Technikeinsatz und die Zukunft der Milchwirtschaft. Auf dem Vorzeigebetrieb im Saarland leben 350 Rinder, davon werden 180 Milchkühe derzeit gemolken, 60 Rinder grasen im Sommer die Steillagen ab. Die bewirtschafteten Flächen sind zu 60% Grünland, welches die Futtergrundlage für das ganze Jahr liefert.

Zuvor sorgten Ehefrau Ulrike, Enkeltochter Mariella und die Vorsitzende der SaarLandFrauen Camilla Athmer-Steitz für gute Laune: Die Grußworte und Begrüßung versüßten sie den Gästen mit selbstgemachten Kuchen und Milchshakes mit frischem Obst.

Milag-Vorsitzender Ökonomierat Michael Horper blickte bei der Begrüßung auf bewegte Jahre zurück und legte dabei auch der Politik nahe ihre große Verantwortung wahrzunehmen: „Die Landwirtschaft muss so aufgestellt sein, dass es den Landwirten auch möglich ist gut zu wirtschaften und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Das kann man nicht alleine den Märkten überlassen.“ Sein Stellvertreter Peter Hoffmann (und Präsident des Bauernverbandes im Saarland) betonte, dass der Weltmilchtag im Saarland eine besondere Bedeutung hat: „Im Bereich der Nutztierhaltung wird nur die Milcherzeugung hier ernsthaft betrieben. Alle anderen Sparten sind eher Nebenerwerb.“ Die aktuellen Ernährungsempfehlungen von 70g Fleisch/Woche gehen für ihn gänzlich an der Realität vorbei. Sebastian Thul (Staatssekretär für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz) plädierte für eine nachhaltige Ernährungsweise mit Wertschätzung und guten Preisen für die Erzeuger, die letztendlich Mensch, Tier und dem Planeten gut tut: „Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft sind auch Änderungen wichtig, z.B. Überproduktionen verhindern und Lebensmittelverschwendung vermeiden, besonders in den privaten Haushalten.“ Außerdem kann man Menschen zusammenführen indem z.B. die Höfe für Besichtigungen geöffnet werden.

Danach ging es weiter ins Martin-Bucer-Haus, um bei einer Erlebnisreise Käse-Wein-Kombinationen kennen zu lernen. Camilla Athmer-Steitz (Vorsitzende der SaarLandFrauen) war sehr gespannt darauf, denn in ihrem Geburtsland Schweden trinkt man ausschließlich Rotwein zum Käse. Auch Milchkönigin Klara freute sich, denn neben der offensichtlichen Verbindung zum Käse, hat sie über ihren Großvater, der Moselwinzer war, auch einen Bezug zum Wein.

Insgesamt acht Käse aus dem Saarland, Deutschland und Europa wurden mit acht Weinen aus dem Saarland verkostet. Käseexpertin Hiltrud Schappert (Milag) wies darauf hin, dass Käse eines der beliebtesten Milchprodukte in Deutschland ist. Dabei wird überraschenderweise mehr Käse exportiert als importiert. Bevor es kulinarisch wurde, warnte Sommelier Timo Albrecht: „Eine klassische Weinprobe ist anders – hier muss zusätzliche eine Harmonie zum Käse hergestellt werden. Und das hat seine Tücken. Was auf dem Papier passt, muss subjektiv betrachtet nicht allen schmecken. Diese Veranstaltung lebt vom Austausch.“

Am Ende stand für Milchkönigin Klara fest: „Der Bliesgauer mit Bockshornklee vom Neukahlenberger Hof zusammen mit dem Auxerrois Marienberg ist meine Lieblingskombination! Absolut genial und das haben auch ganz viele andere genauso gesehen.“