„Im Kreislauf wirtschaften und Ressourcen schonen“

Lehrkräfte bilden sich auf dem Hubertushof zum Thema Milchwirtschaft fort

Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (Milag) lud am 9. Oktober 2023 in Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz Lehrkräfte auf den Hubertushof nach Irmtraut in den Westerwald ein. An diesem Fortbildungstag drehte sich alles um die Frage, wie man nachhaltig mit Ressourcen umgehen kann, und wie sich Themen aus Landwirtschaft und Ernährung in den Unterricht einbauen lassen.

Hausherr Matthias Müller begrüßte die 10 teilnehmenden Lehrkräfte auf dem milchwirtschaftlichen Familienbetrieb: „Landwirtschaft wird heutzutage auch politisch betrachtet und nicht alles, was man in den Medien hört und sieht entspricht der Wahrheit. Deshalb freue ich mich, dass Sie heute hier sind, um sich vor Ort ein Bild zu machen.“

Kerstin Awan vom Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz startete den Tag unter dem Motto „verwenden statt verschwenden“. Sie stellte heraus, dass die Vermeidung von Lebensmittelabfällen einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz liefert: 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jährlich im Müll, das entspricht einem Betrag von 20 Milliarden Euro. Das meiste davon geschieht im Privathaushalt. Wenn man das auf eine Person herunterrechnet sind das 75 kg/Jahr bzw. 230 €/Jahr. 45% davon sind absolut vermeidbar. „Auf Milch und Milchprodukte zu verzichten aus Klimagründen macht dabei aber keinen Sinn: Sie liefern wertvolle Inhaltsstoffe und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht sie täglich in der Ernährung vor.“, stellte sie klar.

Anschließend erläuterte Matthias Müller, was es bedeutet, im Kreislauf zu wirtschaften: „Nährstoffe, die dem Boden durch Pflanzenwachstum entzogen werden, können durch die Düngung mit Gülle und Mist dem Boden wieder zugeführt werden. Zusätzlich können unsere Wirtschaftsdünger vorher sogar noch erneuerbare Energien über eine Biogasanlage erzeugen und damit über den natürlichen Kreislauf hinaus unser Klima schonen.“ Im großen Kreislauf der Landwirtschaft spielen auch Koppelprodukte eine wichtige Rolle: „Die Reste bei Bier-, Öl- oder Brotherstellung werden nicht entsorgt, sondern in der Nutztierhaltung verfüttert.“

Möglichkeiten zur Umsetzung in den Unterricht stellte Schulmilchbotschafterin Laura Duchscherer vor: „Über das Milag-Projekt „Milch und mehr für Schulen und Kitas“ besuche ich Schulen, erkläre dort, was Milch überhaupt ist und was man daraus machen kann. Optimalerweise besuchen mich die Klassen danach auch auf dem Betrieb.“ Bei einem Rundgang zeigte sie, wie die Stationen zu Futtermittel, Kälbchen, Milchkuh und Melken für die Kinder aufgebaut werden. Ein Highlight dabei: Das Melken im Melkkarussell. Das Angebot stieß auf großes Interesse bei den Lehrkräften: Alle meldeten sich sofort bei ihr an, um einen der begehrten Termine zu erhalten.