Grußwort von Milchkönigin Klara auf der Milag-Mitgliederversammlung

Die 2. Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar gab am 09.November 2024 ihre Krone an Anne Schmillen weiter. Davor richtete sie das letzte Grußwort ihrer Amtszeit an die Milag-Mitglieder. Hier kann es nachgelesen werden!

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr gerne richte ich das letzte Grußwort meiner Amtszeit als Milchkönigin an Sie, die Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.V.

Zwei ereignisreiche Jahre als Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar liegen hinter mir. Ich durfte viele Menschen kennenlernen und viele Erfahrungen sammeln, die in dieser Intensität sicher nur "mit Krone" möglich sind. Sobald ich die Krone trug kamen Menschen auf mich zu, die sonst wahrscheinlich nicht mit einer Landwirtin sprechen würden. Sie haben mir Fragen zur Landwirtschaft gestellt und mir die Chance gegeben aufzuklären und mein Wissen weiterzugeben. Diese Offenheit hat mich sehr überrascht. 

Das Amt gab mir die Möglichkeit mich mit Menschen auszutauschen und das war sehr bereichernd. Die Gespräche, die ich mit Verbraucherinnen und Verbrauchern hatte, haben mir gezeigt, dass sowohl mein offenes Ohr und meine Antwort geschätzt werden als auch mein Enthusiasmus und mein eigener Stil. Gerade für junge Frauen in der Landwirtschaft ist es nicht immer leicht ernstgenommen zu werden. Da hilft das Amt wirklich weiter. Authentisches Auftreten bringt eine fachliche Wertschätzung, da kommt das Vorurteil des schmückenden Beiwerks gar nicht erst auf. 

Fachlich fundierte, aber konstruktive Argumentation ermöglicht eine Nähe zum Verbraucher, die Vertrauen in unsere hochwertige Milch schafft. Hier in der Verbraucheraufklärung liegt noch viel Potential, wenn wir neue Wege gehen. Dazu gehört nicht nur Social Media. genauso bedeutend ist die persönliche Ansprache. Das ist umso wichtiger, je weiter die Erfahrungswelt der Menschen von der Realität der Milchproduktion entfernt ist. Zum Glück ist es ein Gerücht, dass Kinder denken, Kühe seien lila, aber eine realistische Vorstellung davon, wie die Milch ins Ladenregal kommt haben sie auch nicht. Das sollten wir ändern, auch um Verständnis für Preisentwicklungen zu vermitteln.

Die Wertschöpfungskette Milch umfasst nicht nur Landwirte und Verbraucher. Hier sind auch Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel gefragt sich am Austausch zwischen Landwirten und Verbrauchern im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit aktiv einzubringen. Die Förderung der Milchvermarktung als unser gemeinsames Ziel können wir am Besten zusammen erreichen. 

Innerhalb der Produktions- und Verarbeitungskette erscheint mir eine Entwicklung weg von der Spartenabgrenzung "wir hier - die da" hin zum netzwerken wichtig. So ließe sich ein Austausch schaffen zwischen Milchproduzierneden, Milchverarbeitenden und dem Handel, um so auch ein gegenseitiges Verständnis zu fördern. So sehen wir Landwirte, dass die Wertschöpfung aus unserer Milch im Verlauf der gesamten kette stattfindet, merken allerdings am wenigsten davon an der basis. Eine Kommunikation über diese Situation ist einem normalen Landwirt aktuell nicht möglich und das schafft in bestimmten Situationen auch Unmut. Vor allem dann, wenn am Hof große Investitionen erforderlich sind und sich die Frage stellt, ob die abbezahlt erden können. Wir sollten uns mehr austauschen.

Privat sehe ich in einem "tag des offenen Hofes" eine tolle gelegenheit, um dem Verbraucher Einblicke zu geben in eine ihm oft fremde Welt. Die Organisation eines solchen events ist allerdings eine echte logistische Herausforderung. man braucht nicht nur einen sonnigen Tag, sondern auch viel Zeit und Energie - und sehr viele Helfer. In unserem betrieb arbeite ich schon mal darauf hin und lade sie schon jetzt herzlih in den Hunsrück ein, auch wenn die Realisierung wahrscheinlich noch ein paar jahre dauert.

In diesem Sinne möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich ebdanken für zwei interessante und lehrreiche Amtsjahre. Sehr gerne habe ich die rheinland-pfälzsiche und saarlädnische Milch repräsentiert und auch Einblicke hinter die Kulissen der Milchwirtschfat erhalten. ich werde unserem gemeinsamen Ziel der positiven Öffentlichkeitsarbeit für die Milch auf jeden Fall erhalten bleiben.

Es bleibt mir Ihnen und mir - zum allerletzten mal als Milchkönigin - eine erfolgreiche Veransatltung zu wünschen!