Gesundheitsnutzen von Milch im hohen Alter

Schützt Milch unser Gehirn?

Der Mensch ist ständig Umweltbedingungen ausgesetzt, die zu der Bildung von freien Radikalen im Körper führen. Diese schädigen Zellen und Erbgut und beschleunigen u.a. den Alterungsprozess. Der Körper wehrt sich mit Hilfe seines antioxidativen Systems. Wenn mehr reaktive Sauerstoffspezies vorhanden sind als Antioxidantien spricht man von oxidativem Stress. Gefährdet hiervon sind insbesondere ältere Menschen, deren antioxidative Kapazität nachlässt. Das Gehirn ist aufgrund seiner Arbeitsweise und seines Aufbaus sehr anfällig für oxidativen Stress. Es kann also von Nutzen sein das antioxidative System des Körpers mit der Ernährung zu unterstützen. Dazu gehört die Aufnahme von antioxidativer Substanzen (z.B. die Vitamine C und E, sekundäre Pflanzenstoffe), aber auch eiweißreiche Stoffe können relevant sein. Das Antioxidans Glutathion wirkt im Gehirn und wird aus Eiweiß aufgebaut. Amerikanische Wissenschaftler haben nun in einer Studie mit älteren Menschen herausgefunden, dass es einen direkten Einfluss zwischen dem Milchkonsum und der Glutathionkonzentration im Gehirn gibt. Insbesondere beim Frischmilchverzehr wurden positive Zusammenhänge gefunden, aber auch Käse und Kalzium haben einen Einfluss. Die Wissenschaftler vermuten, dass sowohl das Milcheiweiß als auch andere Inhaltstoffe der Milch für eine hohe Bildungsrate von Glutathion im Gehirn geeignet sind. Die Studie unterstützt die Vermutung, dass in der Milch neben Makro- und Mikronährstoffen auch bioaktive Substanzen vorhanden sind, die direkt oder indirekt an der Erhaltung oder Regulierung gesundheitsfördernder Körperfunktionen beteiligt sind. Dies sollte der Ausgangsprunkt für weitere Forschungen sein.

Quelle: Deutsche Molkerei Zeitung dmz, Nr. 6/2015 (vom 19. März 2015), S. 26