Kochen mit Milch - 67 Kitamitarbeiterinnen in Rheinland-Pfalz geschult

Frisch-gekochtes Mittagessen in den Kitas ist ein Luxus für die Kinder, den sie engagiertem Fachpersonal verdanken. Die Ansprüche sind hoch: Neben der Preis- und Zeitkalkulation müssen die (meist) hauswirtschaftlichen Kräfte Allergene kennzeichnen und auf verschiedene Essbedürfnisse der Kinder eingehen.

Insgesamt 67 Mitarbeiterinnen in der Kitaverpflegung nutzten bei drei Workshops in Morbach, Oppenheim und Bad Kreuznach die Chance, sich über den Einsatz von Milchprodukten beim Mittagessen weiterzubilden. Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz e.V. (Milag) lud in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) dazu ein, Milch, Joghurt, Quark und Co sowie deren Einsatzmöglichkeiten in der Kinderverpflegung besser kennenzulernen. Zu Beginn erläuterten Anne Böhmer (DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück) und Hannelore Jacobi (DLR Mosel) die Qualitätsstandards in der Kitaverpflegung und ließen die Teilnehmerinnen bei einer Gruppenarbeit einen Wochenspeiseplan erstellen, in dem die Milchprodukte besonders hervorgehoben wurden. 250 g Milch (oder Milchprodukte wie z.B. Joghurt) und 30 g Käse sollte jedes Kind laut Qualitätsstandard beim Mittagessen in einer Kita-Woche zu sich nehmen, um auf die empfohlenen drei Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag zu kommen. „Der Einbau von Milchprodukten in einen Speiseplan ist denkbar einfach: Käse auf den Auflauf oder Quark zu Kartoffeln sind die Klassiker. Aber auch kleine Mengen z.B. als Joghurt im Salatdressing können einen Beitrag leisten. Und im Zweifel kann man immer noch das Stück Nachtischobst gegen einen Milchshake austauschen.“, so Anne Böhmer (DLR). 
Im Anschluss daran übernahm Hiltrud Schappert (Milag) die praktische Vorführung von geeigneten Rezepten. Insbesondere die Dessertrezepte fanden großen Anklang. „Zu der Zuckerproblematik kann ich nur folgendes sagen: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wenn wir von einem Nachtisch reden, dann muss er den Kindern auch schmecken, denn was haben Sie gewonnen, wenn nicht aufgegessen wird? Aber übertreiben muss man mit der Zuckermenge natürlich nicht. Dafür kochen Sie ja frisch. Sie haben den Vorteil, dass Sie ganz genau wissen, was in ihrem Essen landet.“, so die Hauswirtschaftsleiterin während der Zubereitung von Quarkauflauf und Joghurt-Knuspermüsli. Bei der nachfolgenden Verkostung war das Urteil eindeutig: „Lecker!“ Aber auch die deftigen Mittagsrezepte wie z.B. Ofengemüse mit Kräuterquark und Käsesalat mit Gabelspagetti fanden großen Anklang. 
Yvonne Riede (Milag) erläuterte zum Abschluss noch den Unterschied zwischen Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie. Ein Problem, mit dem viele Teilnehmerinnen im alltäglichen Arbeitsleben umgehen müssen. „Es ist gut zu wissen, dass Hartkäse laktosefrei ist. So müssen die betroffenen Kinder nicht auf Parmesan verzichten!“, merkte eine erleichterte Teilnehmerin an.
Begeistert gingen die Teilnehmerinnen nach Hause: „Das Konzept stimmt, es war sehr lehrreich und durch den Praxisteil gar nicht langweilig.“