Landwirtschaft in der Stadt

Internationaler Tag der Milch in Mainz gefeiert

Traditionell wird am 01. Juni weltweit der Tag der Milch gefeiert. In Rheinland-Pfalz fanden die Festlichkeiten in diesem Jahr in der Mainzer Innenstadt statt. Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz e.V. (kurz: Milag) lud ein zur Auftaktveranstaltung „Dialog Milch“ unter dem Motto „Ich bin Milchbauer. ...Frag‘ mich doch!“. Die Landesvereinigungen Milch in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben vor einigen Jahren mit diesem Projekt eine neue Art der Kommunikation begonnen. Hierbei steht der Dialog zwischen Verbrauchern mit deren Einkaufsgewohnheiten und den Milchbauern mit zahlreichen Zielkonflikten im Mittelpunkt. Die Milag in Rheinland-Pfalz schließt sich nun den Schwesternvereinigungen an und wünscht sich für die Zukunft des Projektes, dass viele kritische Fragen beantwortet und Irrtürmer aufgeklärt werden können.
Die engagierten Landwirte Angela Sehn (Briedeler Heck) sowie Annika und Hans-Christoph Gill (Bodenheim) erklärten interessierten Verbrauchern am vergangenen Samstag, wie moderne Milchviehhaltung funktioniert. Mit Hilfe von Liegeboxen des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel und einem Stallmodell der Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle konnten auch landwirtschaftsfremde Milchkonsumenten einen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt der Milchkuh gewinnen. Viele Fragen drehten sich an diesem Tag um das Tierwohl - der Wunsch vieler Menschen „Milch von glücklichen Kühen“ zu trinken stand im Mittelpunkt. Das Angebot von Annika Gill auf ihrem „Weidenhof“ in Bodenheim  einen Blick live in den Stall zu werfen, wurde im Nachgang der Veranstaltung noch gerne insbesondere von Kritikern angenommen: „Die Leute sind mit einem positiven Eindruck wieder gegangen. Ich finde es gut, wenn die Menschen sich selbst ein Bild machen. Mehr möchten wir ja gar nicht.“, so die junge Landwirtin am Montag nach der Auftaktveranstaltung. Außerdem brachten einige Verbraucher den Wunsch zum Ausdruck, dass die Milchbauern angemessen für ihre Arbeit bezahlt werden sollten. Dafür kämpfen auch Michael Horper, Vorsitzender der Milag und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, und sein Kollege aus dem Süden Eberhardt Hartelt (Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd), die beide das Gespräch mit der Stadtbevölkerung suchten. Aber auch ehemalige Milchbauern kamen vorbei, um sich insbesondere bei Michael Horper dafür zu bedanken, dass er solche Projekte fördert und aktiv unterstützt, um die Milchwirtschaft ins rechte Licht zu rücken und Verbrauchern damit die Chance zu geben, mit den Landwirten über ihre Sorgen und Gedanken zu reden.
Die 4. Rheinland-Pfälzische Milchkönigin Katharina war an diesem Tag für Viele eine wahre Fortuna: Sie betreute das Glücksrad, bei dessen Dreh 500 Menschen einen leckeren Milchshake bei Julian’s mobiler Barista- und Cocktailbar gewannen. Im November gibt sie ihr Amt weiter und wünscht sich dafür eine Nachfolgerin, die genauso wie sie selbst mit Leidenschaft die Milchwirtschaft vertritt.
Die Milag informiert seit nunmehr 70 Jahren Menschen in Rheinland-Pfalz über Milch und Milchprodukte. Am 03. Juni 1949 wurde in Bingen die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Pfälzischer Molkereien und Käsereien gegründet, die im April 1953 in Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz umbenannt wurde. Mittlerweile ist der Sitz der Milag in Bad Kreuznach. In den vergangenen sieben Jahrzehnten hat die Milag viele Projekte gestartet und unzählige Verbraucher mit Informationen über Produktion, Weiterverarbeitung und Ernährungsaspekten (sowohl in der Praxis bei Einsatz in Gerichten als auch theoretisch bei Inhaltsstoffen) von Milch und Milchprodukten versorgt.